TrackNews
26.04.2024
drucken  

Verbände / Organisationen

Bundessitzung der Interessengemeinschaft Gleisbausicherung (IGS) in Kassel
24.05.2018

Von: ÜGG


Mit zahlreichen Teilnehmern hielt die Interessengemeinschaft Gleisbausicherung (IGS) ihre Bundessitzung am 8. Mai in Kassel ab. Als Referent war Marc Sichter, Leiter Einkauf Region Nord und Teilsystemverantwortlicher Sicherung (GS.EI-N) der DB AG, eingeladen. Er informierte über aktuelle Themen aus dem Bahneinkauf.


Quelle: ÜGG

Die LuFV II sieht für den Zeitraum 2013 bis 2019 Bundesmittel in Höhe von 28 Mrd. Euro vor. Angesichts der Mittelfristplanung geht Marc Sichter davon aus, dass auch nach 2019 jährlich 9 Mrd. Euro für den Verkehrsträger Schiene zur Verfügung stehen werden. Davon werden ca. 25 Prozent auf den Oberbau und weitere 25 Prozent auf den konstruktiven Ingenieurbau (Tunnel und Brücken) entfallen.

In den für die Sitzungsteilnehmer interessanten Bereich Dienstleistungen sind beispielsweise 2017 Investitionen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro geflossen. 243 Mio. Euro davon wurden in die Gleissicherung investiert.

 Die Rahmenvereinbarungen für Aufträge bis 50.000 Euro werden zurzeit modifiziert. Die neue Ausschreibung soll noch in diesem Jahr erfolgen, damit die Verträge ab 1. Januar 2019 in Kraft treten können. Derzeit wird von 26 Raumlosen ausgegangen. Der neue Rahmenvertrag für DB Fahrwegdienste wird nach Einschätzung des Einkaufsleiters voraussichtlich erst 2019 kommen.

Abschließend ging Sichter auf das Thema Nachhaltigkeit ein. Diese ist erklärtes Ziel der DB AG und steht im Fokus des Konzern-Chefeinkäufers, Uwe Günther. Den Unternehmen wird empfohlen, sich frühzeitig darauf einzurichten.

Bernd Kaiser, Hauptgeschäftsführer der ÜGG, knüpfte an das Thema an und ergänzte, dass es insbesondere auf Initiative der ÜGG inzwischen gelungen ist, die DB AG dazu zu bewegen, neben Ecovadis weitere Bewertungsverfahren für Nachhaltigkeit zu akzeptieren. Zusammen mit VDB und VBI hat die ÜGG eine Gleichwertigkeitsliste erstellt, die zwischenzeitlich auch von der BVMB und dem HDB mitgetragen wird.

Das Dauerthema Nachwuchsgewinnung stand als nächstes auf der Tagesordnung. Verstärkter Technikeinsatz dämpft zwar etwas den Personalbedarf, doch befinden sich fast alle Sitzungsteilnehmer derzeit auf Mitarbeitersuche. Nur bei einer attraktiven Bezahlung ist es nach Einschätzung von Kaiser überhaupt möglich, Nachwuchs für die verantwortungsvolle, aber durch familienunfreundliche Arbeitszeiten und wechselnde Einsatzorte gekennzeichnete Aufgabe der Gleissicherung zu finden. Ein Ausbildungsberuf Sicherung ist wenig realistisch, da es sich lediglich um eine Zusammenfassung einzelner Funktionsausbildungen handelt, die noch kein Berufsbild darstellt.

Die europäischen Sicherungsnormen EN 16704 und daraus resultierende Überlegungen des Eisenbahn-Bundesamtes, zukünftig nur noch ein Rottenwarnsignal in der ESO aufzunehmen, sowie die Zentralisierung der Buchhaltung und die elektronische Datenübertragung ZUGfERD bei der DB AG waren weitere Themen der Bundessitzung.

Aktuelle Themen aus der Fachstelle der DB Netz AG, wie der elektronische Sicherungsplan FRIDA S, die Überarbeitung der Funktionsausbildungen, das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) und seine mögliche Relevanz bei Sicherungspersonal und bauaffinen Dienstleistungen sowie die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) wurden darüber hinaus von den Teilnehmern lebhaft diskutiert.