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Verkehrsbetriebe

Schweiz: Elektrifizierung der Uetlibergbahn im Rahmen des SZU-Modernisierungsprogramms geplant
25.11.2021

Von: Railway Gazette


Die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn hat ein stufenweises Programm zur Verbesserung und Standardisierung der Infrastruktur vorgestellt, das die Erneuerung der Flotte ergänzt und den Weg für einen intensiveren Betrieb auf den beiden Strecken westlich von Zürich ebnet.


Die SZU betreibt die Uetlibergbahn und die Sihltalbahn als Linien S10 und S4 des S-Bahn-Netzes der Stadt Zürich. Obwohl beide Strecken eine Spurweite von 1.435 mm aufweisen, ist die Uetlibergbahn mit 1,2 kV Gleichstrom elektrifiziert, während die Sihltalbahn mit 15 kV 16,7 Hz betrieben wird. Die beiden Strecken teilen sich die Gleise auf 2,3 km bei der Zufahrt zur SZU-Endstation unter dem Zürcher Hauptbahnhof, wo die beiden Stromversorgungen über eine versetzte Fahrleitung erfolgen.

 Die SZU plant, die Uetlibergbahn auf den nationalen Standard 15 kV umzustellen, um ein gemeinsames System für ihr gesamtes Netz zu schaffen. Nach Angaben des Geschäftsführers Mischa Nugent sollen diese Arbeiten bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

 Die vorbereitenden Arbeiten werden im Januar beginnen, bevor die Strecke Mitte des Jahres für drei Wochen gesperrt wird. Die Umrüstung wird voraussichtlich 20 Mio. SFr. kosten, aber erhebliche Einsparungen bei den Energie- und Wartungskosten mit sich bringen, insbesondere durch die Erleichterung des regenerativen Bremsens auf der 8,1 km langen Uetlibergbahn, die zu den steilsten Adhäsionsbahnen in Europa gehört.

 Weitere geplante Infrastrukturmaßnahmen sind die Erneuerung der von der SZU genutzten Tiefbahnsteige am Hauptbahnhof Zürich bis 2026, der Umbau des Bahnhofs Friesenberg mit längeren Bahnsteigen und die Doppelspurigkeit des Abschnitts Binz - Borrweg der Uetlibergbahn bis 2028.

 Von der 17 km langen Sihltalbahn sind nur 6 km doppelspurig ausgebaut. Die SZU plant den Bau einer Schleife beim Bahnhof Wildpark-Höfli und die Zweigleisigkeit von weiteren 2 km der Strecke zwischen Brunau-Hocklerbrucke und Leimbach Süd bis 2026. Zudem werden die Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut, was insgesamt 300 Millionen Franken kostet.

 Das letzte Element des Programms ist der Bau eines neuen Instandhaltungsdepots für Fahrzeuge und Infrastruktur auf dem Giesshubel bis 2030.

 In der Zwischenzeit erhält die SZU fünf Stadler-Triebzüge des Typs Be570, die die sechs 2013/14 gelieferten nahezu identischen Be510-Triebzüge ergänzen. Obwohl das Netz ab 2023 nur noch mit einer elektrischen Spannung betrieben wird, sind die Be570-Triebzüge wie ihre Vorgänger zweisystemig, um Beschaffung, Produktion und Zertifizierung zu vereinfachen. Sobald sie in Betrieb sind, werden die älteren Be520- und B220-Flotten der SZU ausgemustert.

 Für die Zukunft plant die SZU die Beschaffung weiterer sechs Triebzüge, um eine einheitliche Flotte von 17 dreiteiligen Elektrotriebwagen zu erhalten.

 Damit wird das Ziel unterstützt, die Taktzeiten auf dem Abschnitt Zürich Hbf - Adliswil der Sihltalbahn auf 7½ Minuten zu reduzieren.