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Verkehrsbetriebe

Baden Württemberg: Verbesserungen für viele Bahnhöfe im Land
06.08.2020

Von: Deutsche Bahn


Die Deutsche Bahn AG hat die Rahmenvereinbarung zum Bahnhofsmodernisierungsprogramm II (BMP II) zusammen mit dem Land Baden-Württemberg gezeichnet. Damit ist die zweite Runde der Bahnhofsmodernisierung in Baden-Württemberg eingeläutet.


Das Bahnhofsmodernisierungsprogramm II (BMP II) beruht auf der Landesinitiative „Bahnhof der Zukunft“, die im Koalitionsvertrag der Landesregierung vereinbart ist. Es schließt an das Bahnhofsmodernisierungsprogramm I aus dem Jahr 2009 an, das im Jahr 2018 ausgelaufen ist.

Das Bahnhofsmodernisierungsprogramm II (BMP II) verfolgt einen umfassenderen Ansatz als sein Vorgänger: Neben dem barrierefreien Ausbau weiterer Haltestellen des Schienenpersonennahverkehrs ist der Ausbau des Stationsumfelds als Mobilitätsdrehscheibe sowie die Verbesserung der Nutzung und Aufenthaltsqualität innerhalb von Bahnhofsgebäuden vorgesehen.

Konkret besteht das Bahnhofsmodernisierungsprogramm II aus drei Teilprogrammen (Module), die bis 2029 umgesetzt werden sollen:

Das Modul I „Barrierefreie Haltestelle“ umfasst den barrierefreien Umbau von Bahnsteigen und deren Zugängen, die Sanierung von Bahnsteiganlagen und die Verbesserung von DB Stationsgebäuden.

Das Modul II „Stationsumfeld / Mobilitätsknoten“ sieht die Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen im Umfeld der Station (z. B. Park&Ride, Bike&Ride, Bushaltestellen, Echtzeitinformationsanzeiger, E-Ladestationen etc.) vor.

Das Modul III „Kommunale Stationsgebäude“ soll Kommunen bei der Sanierung und dauerhaften Bereitstellung von Räumen zur Nutzung im Zusammenhang mit dem SPNV/ÖPNV in Stationsgebäuden unterstützen, die von der Bahn veräußert wurden bzw. noch werden.

Die Module II und III werden zwischen dem Land und den Kommunen direkt vereinbart und können auch unabhängig voneinander in Anspruch genommen werden.

Durch das BMP II können in den nächsten zehn Jahren 51 Bahnhöfe und Haltepunkte modernisiert werden. Diese Stationen wurden in enger Abstimmung zwischen Bahn und Land ausgewählt und priorisiert. Als Kriterien wurden die Reisendenzahlen, die betriebliche Bedeutung, die Bedeutung als Umsteigebahnhof und der Handlungsbedarf zu mehr Barrierefreiheit und technischem Zustand herangezogen. Um auch kleinere, im ländlichen Raum liegenden Stationen zu berücksichtigen, wurde die Liste der Stationen in größere (> 1.000 Reisende) und kleinere (< 1.000 Reisende) Bahnhöfe unterteilt. So sollen zum Beispiel die Bahnsteige am Tübinger Hauptbahnhof und in Göppingen erneuert und die Station Radolfzell barrierefrei ausgebaut werden. Die Liste aller 51 Stationen ist hier einzusehen:

https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/Dateien/PDF/PM_Anhang/191218_Anhang_1_Pressemitteilung_Bahnhofsmodernisierungsprogramm.pdf

Für das BMP II ist ein Volumen von rund 430 Millionen Euro vorgesehen und wird von der Bahn (200 Mio. Euro), dem Land (150 Mio. Euro) und den Kommunen (80 Mio. Euro) finanziert. Diese Investitionen sind besonders während und nach Krisenzeiten wie derzeit wichtiger denn je. Die Bahn kommt also auch in diesen besonderen Zeiten ihrem gesellschaftlichen Auftrag nach. So wird nicht nur der Zugverkehr zuverlässig aufrechterhalten, sondern es wird mit dem BMP II auch der Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur weiterverfolgt. 

Nach Angaben der Bahn sind die Investitionen im ersten Halbjahr 2020 erneut gestiegen. Mit 5,6 Milliarden Euro (Brutto-Investitionen) und 2,8 Milliarden Euro (Netto-Investitionen) erreichten diese ein neues Rekordniveau und die höchsten Halbjahreswerte in der DB-Geschichte.