29.03.2024
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Berlin: U5 wird ausgebaut14.11.2019
Bei der U-Bahnlinie U5 wird derzeit der Lückenschluss zwischen den Stationen Brandenburger Tor und Alexanderplatz realisiert. Auf einer Strecke von ca. 2,2 km werden zusätzlich zu den Tunnelröhren drei neue Stationen erbaut, die U-Bahnhöfe „Unter den Linden“, „Museumsinsel“ und „Rotes Rathaus“. Das Projekt umfasst dabei auch den Anschluss an die Linie U55.
Die Baugruben der Bahnhöfe wurden in Schlitzwand-Deckel-Bauweise mit tiefliegender Dichtsohle hergestellt. Die Tunnelstrecke wurde mit zwei Tunnelröhren aufgefahren und schließt am Bahnhof Brandenburger Tor an den Bestand an. Die gesamte Tunnelstrecke wurde mit einem Hydroschild (Durchmesser 6,7 m) aufgefahren, die Tunnelbohrmaschine fuhr dabei durch die nicht ausgehobenen Baugruben der Bahnhöfe „Museumsinsel“ und „Unter den Linden“.
Insgesamt wurden für die Herstellung der Tunnelröhren ca. 115.000 m³ Boden gefördert und per Schiff von der Baustelle zur Deponie transportiert sowie 2145 Tübbingringe à sieben Einzelsegmente eingebaut. Die Vortriebgeschwindigkeit für beide Röhren betrug durchschnittlich 9,5 m pro Tag und war damit 20 Prozent höher als geplant.
Seit Anfang 2016 findet der Ausbau der drei U-Bahnhöfe „Unter den Linden“, „Museumsinsel“ und „Rotes Rathaus“ statt. Die Station Museumsinsel liegt größtenteils unter dem Spreekanal, weshalb ein Bau in offener Bauweise nicht in Betracht kam. Die beiden Zugangsbauwerke wurden in Deckelbauweise hergestellt. Um aus den beiden Einzelröhren, die im Schildvortrieb aufgefahren wurden, eine gesamte Station herzustellen, wird der umliegende, mit Grundwasser gesättigte Boden vereist. Dazu werden seit Juli 2016 insgesamt 99 Vereisungs- und Temperaturmessbohrungen vom Schacht Ost zum Schacht West ausgeführt. Jede dieser Bohrungen ist zirka 105 m lang. Damit sind sie die längsten Horizontalbohrungen Europas.
Derzeit wird der Ausbau der U-Bahnhöfe "Unter den Linden" und "Rotes Rathaus" realisiert. Die U-Bahnhöfe sind architektonisch anspruchsvoll und mit hochwertigen Materialien wie z.B. Muschelkalkplatten gestaltet. Die Inbetriebnahme der gesamten Strecke ist für das IV. Quartal 2020 geplant.