TrackNews
20.04.2024
drucken  

Verkehrsbetriebe

Vereinigte Staaten: Kaum Chancen zum Ausbau des Gateway-Projekts
21.03.2019

Von: Lok Report


Der von Präsident Donald Trump jetzt vorgelegte Bundeshaushalt 2020 würde New York auf den Gebieten Gesundheitswesen, Bildung, Sozialleistungen und Umweltschutz stark schaden, darunter auch das 12,7 Mrd. USD teure Gateway-Projekt, das die Planung und den Bau eines neuen Hudson-River-Eisenbahntunnels sowie die Sanierung und Modernisierung des bestehenden North-River-Tunnels vorsieht, der während des Supersturms Sandy schwere und dauerhafte Schäden erlitten hat.


Die demokratischen Gouverneure Andrew Cuomo aus New York und Phil Murphy aus New Jersey haben im letzten Oktober versucht, das Gateway-Programm ins Rampenlicht zu rücken, das einen neuen Eisenbahntunnel unter dem Hudson River vorsieht, um eine Krise in einer Region mit veralteter Infrastruktur zu beheben. Die Gouverneure hoffen auf Bundeszuschüsse für das Projekt.

 

Werktags fahren etwa 200.000 Fahrgäste pro Tag durch den Tunnel, das sind zu Hauptverkehrszeiten etwa 24 Züge pro Stunde. Ohne zusätzliche Mittel für einen neuen Tunnel wird der bestehende Tunnel schrittweise repariert werden müssen, was seinen Einsatz während der Hauptverkehrszeit auf sechs Züge pro Stunde beschränkt und diejenigen, die zwischen New Jersey und Manhattan pendeln, schwer treffen wird.

 

Als der Hurrikan Sandy 2012 zuschlug, war der Tunnel bereits über hundert Jahre alt, und der Sturm führte dazu, dass der Tunnel mit Meerwasser überflutet wurde, was zu herabfallendem Beton, korrodierten Elektrokabeln und stehenden Wasserschäden führte. Ein Großteil dieses Schadens wurde während eines Besuchs von Andrew Cuomo in einem vom Bundesstaat New York veröffentlichen Video festgehalten.

 

Amtrak, der Betreiber des Tunnels, schätzt, dass eine der beiden Röhren des Tunnels innerhalb des nächsten Jahrzehnts ausfallen könnte. Das würde den Spitzenbetrieb um 75 Prozent reduzieren und den Eisenbahnkorridor zwischen Boston und Washington, D.C. beeinträchtigen.

 

Die Federal Transit Administration (FTA) hat am Freitag (15.03.19) ihre Ratings für Infrastrukturprojekte im ganzen Land veröffentlicht und das Hudson-River-Tunnelprojekt als "medium-low" bewertet. Nach den Richtlinien der FTA sind Projekte mit diesem Rating für Investitionszuschüsse nicht förderfähig. Diese Zuschüsse werden aber von den Tunnelprojektpartnern benötigt, darunter New Jersey Transit, die Port Authority of New York and New Jersey and Amtrak.

 

Die Gateway Program Development Corp., die dieses Projekt beaufsichtigt, sagte, die Entscheidung der Agentur erkenne die Dringlichkeit dieses Baus einer wichtigen Verbindung für Bahnreisende zwischen Washington DC und Boston nicht an. "Dies sind Projekte von nationaler Bedeutung," sagte Gateway-Chairman Jerry Zaro.

 

Der demokratische Senator von New Jersey, Bob Menendez, nannte die Bewertung "lächerlich" und sagte, sie sei "so an die Realität gebunden wie Präsident Trump an die Wahrheit". Das US Department of Transportation sagte unterdessen, das Projekt brauche mehr finanzielle Mittel von den Bundesstaaten.

 

"Das US Department of Transportation verzögert dieses Projekt kritischer Infrastruktur weiter und gefährdet die Region und die gesamte Volkswirtschaft", sagte Andrew Cuomo in einer Erklärung. "Nur ein dysfunktionales Washington könnte 6 Mrd. USD an staatlicher Finanzierung ablehnen, um bundesstaatliche Tunnel wieder aufzubauen, die sich in einem schlechten Zustand befinden."