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Behörden

Baden-Württemberg: Landesverkehrsminister stellt Konzept für Bahnsteighöhen vor
12.04.2018

Von: LOK Report


Bei einem Treffen mit Abgeordneten des Bundes und des Landes, Vertretern der Landkreise, Kommunen und Verbände hat das baden-württembergische Verkehrsministerium am 09.04. 2018 über den aktuellen Stand der Diskussion und über das vom Land entwickelte Konzept für die künftigen Bahnsteighöhen informiert. Ziel ist der barrierefreie Zugang zu den Zügen.


Quelle: pixabay

Hintergrund ist ein Vorstoß des Bundes und der DB Station&Service AG zur Vereinheitlichung der Bahnsteighöhen in Deutschland auf 76 Zentimeter über Schienenoberkante (SO). Baden-Württemberg mit einem hohen Anteil an Bahnsteigen mit einer Höhe von 55 Zentimetern über SO wäre von diesem Vorhaben stark betroffen.

Bund und Länder seien sich einig, durchgängige Barrierefreiheit beim Ein-und Ausstieg aus den Zügen zu schaffen, betonte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann. Er trete schon lange für Hybridbahnsteige mit unterschiedlichen Höhen ein.

Während Bund und DB Station&Service die Strategie verfolgen, möglichst alle Bahnsteige auf 76 Zentimeter zu erhöhen, betrachten die Länder dies im Hinblick auf die in fast allen Ländern vorhandenen Linien mit neu errichteten Bahnsteighöhen von 55 Zentimetern differenzierter.

Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl betonte, das baden-württembergische Verkehrsministerium sei der Überzeugung, dass durch die Länderkonzepte zwar keine einheitlichen Bahnsteighöhen in Deutschland entstünden, das Ziel der Barrierefreiheit aber schneller und kostengünstiger erreicht werden könne. Dafür sollen unterschiedliche Bahnsteighöhen in solchen Bahnhöfen vorhanden sein, in denen Linien mit Bahnsteighöhen von 76 Zentimeter und 55 Zentimeter zusammentreffen. In diesen Bahnhöfen würde es dann beide Bahnsteighöhen geben, ohne sämtliche Bahnsteige an den zugehörigen Linien aufhöhen zu müssen.

Die Gespräche mit der Deutschen Bahn und dem Bund dauern an. Lahl zeigte sich zuversichtlich, dass man gemeinsam mit der DB AG ein tragfähiges Konzept finden werde, das auch die Investitionen der Vergangenheit berücksichtige. Dann werde man beim Bundesverkehrsministerium um Zustimmung werben.