Verkehrsbetriebe
Magdeburg: Am Südring beginnt der Neubau des Gleisvierecks 23.06.2016
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) baut in der Wiener Straße eine neue Straßenbahntrasse. Im Sommer wird mit dem Anschluss an das Bestandsnetz begonnen. Eine Mammutaufgabe für alle Beteiligten.
Quelle: MVB
Die ersten Ergebnisse des rund einen Kilometer langen Straßenbahnneubaus in der Wiener Straße sind schon lange zu sehen. Die Schienen liegen und die ersten Oberleitungsmasten stehen auch bereits. Die neue Trasse ist Teil des Großprojekts „2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn in Magdeburg“. Mit Beginn der Sommerferien starten die Bauarbeiten für den Anschluss an das Bestandsstraßenbahnnetz. Es wird ein neues Gleisviereck – das „Grand Union“ genannt wird – an der Kreuzung Südring/Halberstädter Straße gebaut.
Das heute vorhandene Gleisdreieck am Südring kann nicht einfach um weitere Schienenstränge erweitert werden, da sich die Gleisgeometrie ändert und insgesamt 10 Weichen und 70 Herzstücke bzw. Schienenkreuzungen zusätzlich eingebaut werden müssen. Es entsteht also eine komplett neue Gleisanlage. Der Einbau erfolgt dabei „Kopfweise“ im Uhrzeigersinn – das bedeutet, dass ein Quadrant des Knotens nach dem anderen gebaut wird. Bereits am 30. Mai wurde mit ersten vorbereitenden Arbeiten für die Einmündung der Wiener Straße begonnen. Hier wird bereits der Untergrund für das neue Gleisviereck vorbereitet. Gleichzeitig werden auf der gegenüberliegenden Seite in Richtung Jordanstraße unterirdische Trinkwasserleitungen für die Baufreiheit verlegt.
Die 2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn in Magdeburg ist eines der größten und wichtigsten Infrastrukturprojekte der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG und der Landeshauptstadt Magdeburg, unterteilt in acht Bauabschnitte, das bis zum Jahr 2019 realisiert werden soll.
Der Bauabschnitt 2 – Wiener Straße umfasst den Neubau einer Straßenbahnverbindung zwischen den bestehenden Strecken Südring / Halberstädter Straße und Leipziger Straße. Die Wiener Straße ist damit Teil der neuen Straßenbahn-Süd-West-Tangente von Europaring, Westring, Südring, Wiener Straße und Raiffeisen- und Warschauer Straße. Die MVB investiert 19,8 Millionen Euro in den Neubau.
Die volks- und betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit des Großprojekts wurde durch die „Standardisierte Bewertung“ (Bewertung der volkswirtschaftlichen Aspekte) und durch eine bestandsdatenorientierte Folgekostenrechnung (Bewertung der betriebswirtschaftlichen Aspekte) nachgewiesen. So ist allein der volkswirtschaftliche Nutzen der 2. Nord-Süd-Verbindung fast anderthalb Mal höher als Investitions- und Betriebskosten zusammen. Der Bund und das Land Sachsen-Anhalt übernehmen deshalb ca. 90 % der Kosten.