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Verkehrsbetriebe

ÖBB-Infrastruktur: Investitionsschwerpunkte 2017 in Oberösterreich
09.03.2017

Von: ÖBB


Verkehrsministerium und ÖBB investieren 2017 kräftig in die oberösterreichische Bahninfrastruktur: Es werden Bahnhöfe und Strecken erneuert, Eisenbahnkreuzungen modernisiert sowie das Park & Ride-Angebot ausgebaut. Highlights sind die Eröffnung des um 48 Millionen € modernisierten Bahnhofes Schärding sowie der Spatenstich für das Parkdeck Wels. Das „Jahrhundertprojekt“ viergleisiger Ausbau Linz-Marchtrenk schreitet „zügig“ voran.


Quelle: ÖBB

Die ÖBB planen, bauen und betreiben die österreichische Bahninfrastruktur – alleine in Oberösterreich sind es 876 Schienenkilometer, was 18 Prozent des Gesamtnetzes entspricht. Viele OberösterreicherInnen benutzen regelmäßig das Streckennetz der ÖBB-Infrastruktur, um zu ihrem Arbeitsort und wieder zurück zu gelangen. Insgesamt gibt es 222 Bahnhöfe und Haltestellen in Oberösterreich. 2017 investieren Verkehrsministerium (BMVIT) und ÖBB wieder kräftig in die oberösterreichische Bahninfrastruktur. 180 Millionen € werden für Erneuerung, Modernisierung und Erhaltung von Schienennetzen, Bahnhöfen, für die Erhöhung der Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen, für Park & Ride-Anlagen sowie weitere Baumaßnahmen aufgewendet. Die von der ÖBB Infrastruktur AG, einer Konzerngesellschaft der ÖBB-Gruppe, durchgeführten Arbeiten erfolgen zum Teil bei laufendem Betrieb.

Zu den Highlights 2017 zählt im Frühsommer die Eröffnung des Bahnhofes Schärding, der um rund 48 Millionen € modernisiert wurde. Neue Bahnsteige und Lifte sorgen künftig für ein durchgängig barrierefreies Reisen für Bahnkunden. Zusätzlich wurden ein neues Bahnhofsgebäude, Gleise, Oberleitungen, Entwässerungsanlagen sowie Lärmschutzanlagen errichtet. Zusätzlich wurde das Parkplatzangebot mit der Erweiterung der Park & Ride-Fläche um 155 auf nunmehr 238 Stellplätze erhöht. Für die optimale Verknüpfung von Bus und Bahn sorgt künftig ein neues Busterminal, das direkt mit dem neuen Bahnhof verbunden wird. Zeitweise waren auf der Baustelle in Schärding bis zu 50 Arbeiter im Einsatz.

Ein weiteres Highlight 2017 ist im Sommer der Spatenstich für das Parkdeck Wels, das um 10,6 Millionen € neu errichtet wird. Das von ÖBB Infrastruktur, Land OÖ und Stadt Wels gemeinsam finanzierte Parkhaus wird künftig auf vier Ebenen mit 545 PKW- sowie unter anderem 490 Fahrradabstellplätzen ausgestattet sein. Die Fertigstellung ist für Sommer 2018 geplant.

Ein Großprojekt, der viergleisige Ausbau des Ostkopfes am Linzer Hauptbahnhof, wird 2017 fortgesetzt. Die ÖBB-Infrastruktur AG arbeitet seit 2010 am Umbau der Gleisanlagen an der Ostseite des Linzer Hauptbahnhofes. Insgesamt werden 115,3 Millionen € für das acht Jahre laufende Großprojekt investiert, bei dem eine zwei Kilometer lange Strecke viergleisig ausgebaut wird. Beim Umbau der Ostseite des Linzer Hauptbahnhofes handelt es sich um das größte laufende Infrastrukturprojekt der ÖBB in Oberösterreich. Bei dem technisch hoch anspruchsvollen Projekt mitten im Herzen von Linz werden unter anderem 21.000 Kubikmeter Gleisschotter aufgeschüttet sowie 25.000 Laufmeter Schienen und 45.000 Meter Kabel verlegt. Der Umbau erfolgt bei vollem Bahnbetrieb – bei rund 800 Zug- und Verschubfahrten pro Tag ist das eine große Herausforderung für die Bautrupps. Bei der Fertigstellung 2018 werden auf der Ostseite des Linzer Hauptbahnhofs zehn erneuerte Gleise zur Verfügung stehen. Derzeit liegen die ÖBB mit der Umsetzung der Bauarbeiten voll im Zeitplan.

2017 steht ganz im Zeichen einer Sicherungsoffensive auf Eisenbahnkreuzungen. Auf der Donauuferbahn werden 16,5 Millionen € in die technische Sicherung von 21 Eisenbahnkreuzungen investiert. Insgesamt werden auf dieser Strecke 30 Eisenbahnkreuzungen sicherer gemacht, wobei 14 neue Schrankenanlagen installiert werden. Von 14 Eisenbahnkreuzungen, die bisher keine technische Sicherung hatten, werden vier mit Lichtzeichen sowie zehn mit Schranken ausgestattet, sieben bereits technisch gesicherte Eisenbahnkreuzungen erneuert und neun Eisenbahnkreuzungen aufgelassen. Die Eisenbahnkreuzungen befinden sich in den Gemeinden Mauthausen, Ried in der Riedmark, Schwertberg, Naarn, Perg und Arbing. Im Sommer 2017 ist für diese Arbeiten eine mehrwöchige Streckensperre nötig – für die nächsten Jahre ist diese die vorerst letzte große Sperre auf der Donauuferbahn.

Auf der Strecke Lambach-Laakirchen werden 15 Eisenbahnkreuzungen aufgerüstet, erneuert oder aufgelassen. Betroffen sind die Bahnübergänge in den Gemeinden Edt bei Lambach, Stadl-Paura und Bad Wimsbach-Neydharting. Insgesamt werden dabei 1,7 Millionen € investiert. Die Arbeiten haben bereits 2016 begonnen und werden bis 2019 dauern. In einem weiteren Schritt werden bis 2021 die Eisenbahnkreuzungen in den Gemeinden Roitham und Laakirchen aufgerüstet, erneuert oder aufgelassen.

Größtes Projekt auf der Weststrecke ist der viergleisige Ausbau Linz-Wels, für den die Planungen weiter laufen und 2017 das UVP-Verfahren für den Abschnitt Linz-Marchtrenk fortgesetzt wurde. Mit Investitionen von über einer Milliarde € handelt es sich dabei um ein „Jahrhundertprojekt“ für Oberösterreich. Für den Personennah- und Fernverkehr sowie den Güterverkehr ist dieser Ausbau von großer Bedeutung. Ab 2020 sollen auf der Strecke vier neue Hochleistungsgleise für Streckenhöchstgeschwindigkeiten bis zu 230 km/h errichtet werden. Geplante Teilinbetriebnahme ist 2025/26.

Auf der Weststrecke in Redl-Zipf bauen die ÖBB in eine moderne Überfahrtsbrücke sowie eine Geh- und Radwegunterführung. Damit wird eine der letzten Schrankenanlagen auf der Weststrecke in Oberösterreich aufgelassen. Insgesamt werden von den Projektpartnern ÖBB, Neukirchen an der Vöckla und Vöcklamarkt 8,4 Millionen € investiert. Die Eröffnung des Bauwerkes ist für Herbst 2017 geplant. Durch die neue Straßenverbindung ohne Bahnübergang kommt es nicht nur zu einer langersehnten Verkehrsentlastung für die Bevölkerung der Region, sondern es wird auch das bestehende Betriebsbaugebiet Neudorf erheblich aufgewertet.