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26.04.2024
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Verkehrsbetriebe

Frankreich: Provence - Côte d'Azur Ausbau -Finanzierung vereinbart
06.05.2021

Von: Railway Gazette


Die französische Regierung hat ein 3,5 Milliarden Euro Finanzierungspaket beschlossen, um die ersten beiden Phasen des seit langem geplantem Ausbau der Strecke entlang der Mittelmeerküste zwischen Marseille und Nizza in Angriff zu nehmen, darunter auch Abschnitte mit neuen Strecken.


 

Das Hauptziel des Arbeitspakets ist die Entlastung von Staus in und um Marseille, Toulon und Nizza. Eine der größten Einzelmaßnahmen wird der Bau eines unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Marseille unterhalb des bestehenden Kopfbahnhofs Saint-Charles sein. In der Nähe des Flughafens von Nizza wird ein neuer TGV-Bahnhof gebaut und im Raum Toulon wird die Infrastruktur für einen TER-Shuttle-Service geschaffen. Die am 19. April bei einem Treffen mit lokalen Vertretern bekannt gegebene Vereinbarung sieht einen 20-prozentigen Beitrag der Europäischen Union für die nun als Ligne Nouvelle Provence-Côte d'Azur bezeichnete Strecke vor. Die restlichen Kosten würden zwischen dem Staat und den Gebietskörperschaften aufgeteilt, darunter die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur, die Départements Bouches du Rhône, Alpes-Maritimes und Var sowie die Métropolen Aix-Marseille-Provence, Nice-Côte d'Azur und Toulon-Provence-Méditerranée. Die Regierung wird 40 % beisteuern, was etwa 1,38 Milliarden Euro zu Preisen vom Juli 2020 entspricht, die durch einen ähnlichen Beitrag der verschiedenen Gebietskörperschaften ergänzt werden würden.

 Die lokalen Behörden planen bis September oder Oktober eine Organisation zu gründen, um das Projekt zu verwalten, wie es im Loi d'Orientation des Mobilités 2019 vorgesehen ist. In der Zwischenzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten für eine formelle öffentliche Befragung, die gegen Ende dieses Jahres beginnen soll. Die Entscheidung der Regierung, den ersten Teil des LNPCA zu finanzieren, folgt auf Konsultationsphasen zu bestimmten Themen, die von Verkehrsminister Jean-Baptiste Djébbari im Juni 2020 gefordert wurden.

 Die erste davon betraf die Bahnhöfe in Cannes-La Bocca, La Pauline und einen neuen Bahnhof westlich von Toulon, der als Endpunkt des lokalen Shuttle-Services fungieren würde.

 Die zweite, die am 15. April abgeschlossen wurde, befasste sich mit dem unterirdischen Bahnhof in Marseille und den östlichen und nördlichen Portalen des zugehörigen Tunnels, der Kreuzung mit der Strecke Cannes - Grasse, einem vierten Gleis zwischen La Blancarde und La Penne-sur-Huveaune sowie Arbeiten im Zusammenhang mit der Beseitigung eines Bahnübergangs bei Saint-André.

 Die dritte und vierte Phase der LNPCA bleiben vorerst unfinanziert. Diese sehen den Neubau zwischen Cannes und Nizza, einen neuen Streckenabschnitt von Aubagne nach Toulon, der weiter landeinwärts verläuft als die bestehende Strecke, sowie einen weiteren neuen Streckenabschnitt von Le Muy bei Les Arcs nach Cannes vor.