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Verkehrsbetriebe

Litauen/Lettland: Erster Güterzug aus Litauen über die wiederaufgebaute Strecke Mažeikiai - Reņģe nach Lettland gefahren
20.02.2020

Von: LOK Report


Der erste Güterzug nach über 10 Jahren verließ den litauischen Bahnhof Mažeikiai Mitte Februar über den kürzlich wieder aufgebauten Eisenbahnabschnitt der grenzüberschreitenden Strecke nach Reņģe in Lettland. Die wieder eröffnete Strecke dient dem Transport von Leichtöl der Orlen-Raffinerie Mažeikiai nach Lettland.


Der vor über einem Jahrzehnt demontierte 19 km lange Eisenbahnabschnitt zwischen dem litauischen Bahnhof Mažeikiai und Reņģe in Lettland wurde bereits Ende Dezember wieder befahrbar gemacht. Der Wiederaufbau kostete 9,4 Mio. Euro und wurde von Vitras-S durchgeführt, einem Eisenbahnbau- und Reparaturunternehmen der estnischen Eisenbahndienstleistungsgruppe Skinest Rail. Orlen Lietuva, die in Mažeikiai ansässige Ölraffinerie des polnischen Ölkonzerns Orlen, kann nun einen kürzeren Weg für den Transport seiner Produkte nach Lettland nutzen. Bisher wurden sie auf dem 150 km längeren Umweg über Šiauliai und Joniškis transportiert.

Die Strecke wurde im Einklang mit der Verpflichtung der LG gegenüber der Europäischen Kommission umgebaut, die Ende 2017 eine Geldstrafe von fast 28 Mio. Euro gegen die staatliche Eisenbahngesellschaft wegen der Behinderung des Wettbewerb auf dem Schienengüterverkehrsmarkt verhängt hatte.

Die Demontage der Gleise nach Reņģe war 2008 zum Symbol für die schwierigen Beziehungen zwischen Polen, Lettland und Litauen geworden. Dies wirkte sich auch nachteilig auf die betriebliche Effizienz und Leistung der litauischen Raffinerie von PKN ORLEN aus. Die Situation hat sich erst in den letzten Jahren erheblich verbessert, als ein ein Dialog zwischen PKN ORLEN und seinen wichtigsten litauischen Partnern aufgenommen wurde. Dank eines geschäftsmäßigen und partnerschaftlichen Ansatzes konnten schließlich einige alte Meinungsverschiedenheiten beigelegt werden.