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Ausbau der Schienenwege in Hessen: 12 Milliarden in 12 Großprojekte
24.05.2017

Von: Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung


Das Schienennetz für den Nah- und Fernverkehr in Hessen wird bis zum Jahr 2030 mit einer Rekordsumme ausgebaut. Insgesamt fließen in zwölf Großprojekte rund zwölf Milliarden Euro. Die beiden wichtigsten Neubaustrecken im Zentrum des bundesweiten Bahnnetzes werden in Hessen realisiert: Die Verbindung Frankfurt-Mannheim sowie Hanau-Würzburg/Fulda. Mit Frankfurt wird zudem der komplexeste und bedeutendste Bahnknoten Deutschlands ausgebaut, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag in Wiesbaden. Dabei stellen umfangreiche Investitionen durch Bund und das Land Hessen den größten Teil der notwendigen Mittel für eine deutliche Verbesserung der Schieneninfrastruktur zur Verfügung, ergänzte Prof. Dirk Rompf, der verantwortliche Vorstand für Großprojekte der DB Netz AG. Der RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat betonte, dass auch der Nahverkehr von den Ausbauvorhaben profitieren kann, da den Fahrgästen dann ein besseres, pünktlicheres und deutlich ausgeweitetes Angebot gemacht werden kann.


Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Der Verkehr – insbesondere im Rhein-Main-Gebiet – nimmt seit Jahren zu. Neben den Autobahnen ist längst auch die Schieneninfrastruktur an die Kapazitätsgrenze gekommen. Ein weiterer deutlicher Anstieg der Fahrgastzahlen in S-Bahnen, Regional- und Fernzügen in Hessen kann mit der bestehenden Infrastruktur nur noch schwer bewältigt werden. Denn auf viele der bestehenden Gleise insbesondere rund um den Bahnknoten Frankfurt passen so gut wie keine zusätzlichen Züge mehr.

Die Schieneninfrastruktur wird nun endlich – nach jahrelangem Stillstand – mit einer Rekordsumme ausgebaut. Damit sollen nun gezielt die größten Engpässe im deutschen Schienennetz anvisiert werden, sagte DB Netz-Vorstand Rompf. Hierzu gehört insbesondere auch Hessen, das aufgrund seiner zentralen Lage eine besondere Rolle im bundesweiten Netz hat. Um die neuralgischen Punkte gezielt anzugehen, misst der Bund vor allem dem Ausbau der Strecken Frankfurt-Mannheim und Hanau-Würzburg/Fulda höchste Priorität zu. Die Fahrtzeit von Wiesbaden zum Frankfurter Flughafen wird sich beispielsweise halbieren. Mit der Nordmainischen S-Bahn, dem Ausbau der S6 über Bad Vilbel nach Friedberg und der Regionaltangente West umfasst der Projektplan auch wichtige Ausbauvorhaben für den Nahverkehr.

Neben der Fahrtzeitverkürzung geht mit den Ausbauvorhaben häufig auch eine Kapazitätssteigerung einher. Es können also teils deutlich mehr Züge als bislang auf den Strecken fahren. Durch die zusätzlichen Gleise werden die einzelnen Bahnen zudem unabhängiger voneinander. Verspätungen bei einer Bahn führen also nicht mehr zwingend zu Verspätungen bei nachfolgenden Zügen. Zudem können Nah-, Fern- und Güterverkehr deutlich besser voneinander getrennt werden. Bei all dem Vorhaben wird natürlich auf den bestmöglichen Lärmschutz geachtet und die Bürger frühzeitig in die Planungen einbezogen, so Rompf. Dabei setzt man mit Building Information Modeling (BIM) neueste digitale Methoden ein. Damit wird eine termin- und kostengerechte Realisierung der Projekte und frühzeitige Transparenz sichergestellt.