Verkehrsbetriebe
Österreich: Neubau der Rauchmühlbrücke in Innsbruck06.06.2025
Die Eisenbahnbrücke über die Haller Straße in Innsbruck nahe der Rauchmühle hat das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht.
Voraussichtlich bis Mai 2026 werden die ÖBB die alte Stahlbrücke abreißen und durch eine moderne „Walzträger in Beton“-Brücke ersetzen. Die Rauchmühlbrücke ist aufgrund der leichten Bogenlage besonderen Belastungen ausgesetzt. Durch die moderne Bauweise und den massiven Aufbau ist zukünftig ein ruhiger Lauf der Züge und damit auch weniger Lärmbelästigung der Anrainer zu erwarten. Die neue Brücke wird statt aktuell mit zwei jeweils 50 Tonnen schweren Trägern rund 1.000 Tonnen wiegen.
Aufgrund der beengten Platzverhältnisse haben sich die ÖBB für einen besonderen Bauablauf entschieden. In einem ersten Arbeitsschritt wird die neue Brücke neben Bestand vorgefertigt. Die Produktion nimmt rund ein halbes Jahr in Anspruch. Anschließend entfernen die Bautrupps die alte Brücke und verschieben das neue Betonbauwerk in die endgültige Position. Für den Verkehr auf der Haller Straße ist der Brückenbau allerdings mit Einschränkungen verbunden. Während der gesamten Bauzeit steht nur eine Fahrspur je Richtung zur Verfügung. Auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit muss aus Sicherheitsgründen reduziert werden.
Besonderes Augenmerk werden die ÖBB während der Bauarbeiten auf die Widerlager der Rauchmühlbrücke legen. Als historisch wertvolle Bausubstanz stehen die Stützbauten unter Denkmalschutz. Für den Abtrag der alten und den Einbau der neuen Eisenbahnbrücke müssen Teile des Mauerwerks vorübergehend entfernt werden. Jeder Stein wird gelöst und nummeriert. Nach Abschluss des Brückeneinschubs erfolgt dann der Wiederaufbau exakt entsprechend der ursprünglichen Struktur.
Während des Brückeneinschubs im Januar nächsten Jahres ist die Bahnstrecke zwischen Hall in Tirol und dem Hauptbahnhof Innsbruck gesperrt.
Daten und Fakten: Lage auf der Unterinntalbahn von Innsbruck nach Kufstein, im direkten Anschluss an die Mühlauer Brücke über den Inn; 12 Monate Gesamtbauzeit; 325 m³ Beton im Brückentragwerk; 29 Meter Spannweite; 11,25 Meter Breite für zwei Streckengleise; Streckengeschwindigkeit 80 km/h.