Verkehrsbetriebe
Österreich: Tests auf neuer Koralmbahn11.04.2025
Reisende werden ab 14. Dezember 2025 mit Inbetriebnahme der Koralmbahn, die einen Teilabschnitt der künftigen neuen Südbahn-Schnelltrasse von Wien durch den Semmering nach Klagenfuhrt darstellt, in nur 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt kommen.
Bis dahin heißt es jedoch noch testen, üben und einschulen. Ab 14. April finden Mess- und Testfahrten auf der neuen Hochleistungsschnellstrecke statt. Die Sicherheit steht dabei an oberster Stelle. Insgesamt 15.000 Testkilometer werden in Kärnten und der Steiermark abgewickelt und die Strecke auf Herz und Nieren geprüft.
Die meisten dieser Testfahrten finden mit einzelnen Loks oder speziell präparierten Messwagen statt. Sie sind mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die Erschütterungen, Energieversorgung und Signalstärken genau erfassen. Dabei wird zunächst der Oberbau, also die Gleisanlagen, mit bis zu 160 km/h befahren. Danach wird stufenweise die Oberleitung getestet – mit bis zu 250 km/h; die Koralmbahn wird fast durchgehend für diese Höchstgeschwindigkeit zugelassen. Zum Schluss finden noch so genannte ETCS-Fahrten statt. Dabei wird das in der EU einheitliche Zugsicherungssystem ETCS überprüft.
Die Mess- und Testfahrten werden von speziell ausgebildeten Lokführern durchgeführt, die über mehrere Jahre, und damit sehr viel Erfahrung in der Tätigkeit Messfahrten verfügen. Die Mess- und Testfahrten erfordern ein hohes Maß an Genauigkeit und technischem Wissen. Durchgeführt werden außerdem Schulungsfahrten für die Triebfahrzeugführer, die künftig auf dieser Strecke unterwegs sind. Auch Streckenvideos zu Schulungszwecken werden gedreht.
Die 130 Kilometer lange Neubaustrecke weist rund 50 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen auf. Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 km lange Koralmtunnel.