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15.03.2025
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Behörden

Großbritannien: Reisende verlieren Geduld während der laufenden Bahnreform
07.03.2025

 


Die britische Regierung befindet sich mitten in der Planung für eine integrierte Bahnbehörde, die Great British Railways (GBR), die noch im Jahr 2025 gesetzlich verankert werden soll.


Doch die Fahrgäste könnten bald die Geduld mit der Regierung verlieren, bevor diese die notwendigen Änderungen zur Sanierung der Bahn vornehmen kann, räumte Bahnminister Lord Hendy kürzlich während einer Fachkonferenz in London ein. Landauf, landab sei man sich einig: Die britische Eisenbahn funktioniert einfach nicht. Jahrzehntelange unzureichende Ansätze und Versuche, schrittweise Veränderungen herbeizuführen, sind gescheitert und haben ein fragmentiertes, ineffizientes und führungsloses System hinterlassen, so der Minister.

Die Kosten dieses Versagens seien den Fahrgästen nur allzu vertraut: ständige Verspätungen, routinemäßige Zugausfälle und vor allem das Gefühl, dass sie - die Menschen, für die die Bahn eigentlich da sein sollte - irgendwie zu den ständig Leidtragenden geworden sind.

Deshalb soll GBR die einzige Institution sein, welche die Eisenbahninfrastruktur und Fahrgastdienste im öffentlichen Interesse betreibt. Das übergeordnete Ziel der vorgeschlagenen Reformen ist es, eine Bahn zu schaffen, die sowohl für die Fahrgäste als auch für die Steuerzahler in Großbritannien besser funktioniert. Sie umfassen auch:

• die Einrichtung einer neuen Aufsichtsbehörde für Fahrgäste,

• die Reform der Fahrpreise und des Online-Verkaufs von Fahrkarten,

• eine neue gesetzliche Rolle für die dezentralen Verantwortlichen bei der Leitung, Verwaltung, Planung und Entwicklung des Eisenbahnnetzes,

• die Straffung von Prozessen und die Verringerung des Regulierungsaufwands, um die GBR in die Lage zu versetzen, den besten Service für die Bahnkunden zu erbringen sowie

• die Sicherstellung, dass der Privatsektor weiterhin eine Schlüsselrolle spielt, einschließlich einer gesetzlichen Verpflichtung der GBR zur Förderung des Schienengüterverkehrs.

Diese Ziele sollen mit der Einrichtung der GBR noch in diesem Jahr erreicht werden.

Ein wenig Zweifel bleibt, da die drohenden Ausgabenkürzungen der Regierung auch das Verkehrsministerium betreffen werden, um steigende Verpflichtungen bei Gesundheit und Verteidigung stemmen zu können. Vielleicht auch vorsorglich wurden am letzten Sonntag die Bahnpreise erhöht.

Nebenbei müssen Reisende aus der EU ab Anfang April eine elektronische Einreisegenehmigung (ETA) vorlegen – der Pass alleine reicht dann nicht mehr. Die vorläufigen Kosten liegen bei 12,- Euro, steigen im Lauf der kommenden Monate auf 19,- Euro.