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02.12.2024
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Verkehrsbetriebe

Italien: Vinschgaubahn – ein Jahr Sperre
29.11.2024

 


Ab 16. Februar 2025 wird die STA (Südtiroler Transportstrukturen AG) den 15 Kilometer langen Abschnitt der Vinschger Bahn zwischen Laas und Mals für umfassende Modernisierungsarbeiten sperren. Die Sperre wird bis März 2026 andauern.


Ab Ende Oktober 2025 wird auch der 45 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Meran und Laas gesperrt, um die Modernisierung der gesamten Bahnlinie abzuschließen. Der Betrieb dort wird dann im Frühjahr 2026 vollständig wiederaufgenommen.

Die Sperren ermöglichen die Einführung neuer Technologien sowie den Übergang zum elektrischen Bahnbetrieb auf der gesamten Strecke zwischen Meran und Mals, heißt es von Seiten der STA.

Während der Sperren stehen umfangreiche technische Arbeiten an: die alten Signalanlagen werden abmontiert, die neuen Oberleitungen, das moderne Zugbeeinflussungssystem ETCS und GSM-R werden installiert und geprüft. Außerdem sind die Zulassung und Testfahrten mit neuen Elektro- und umgerüsteten Dieseltriebzügen vorgesehen. Zusätzlich müssen Bahnerdungen und Sicherheitssysteme getestet werden, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten. „Diese Eingriffe erfordern, dass der Betrieb vorübergehend eingestellt wird, da die alten Signalanlagen und die neue Oberleitung technisch nicht kompatibel sind“, erklärt Joachim Dejaco, Generaldirektor der STA. Ein ESTW ist in Meran bereits in Betrieb.

Während der Sperrzeiten wird ein umfassender Schienenersatzdienst mit Bussen organisiert. „Wir setzen alles daran, einen verlässlichen Ersatzdienst und Übergangslösungen anzubieten“, sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, soll die Vinschger Bahn mit modernster Technik, mehr Kapazitäten und einem erweiterten Angebot punkten. Auch die Durchbindung nach Bozen und bis zum Brenner sei geplant, so Alfreider.

Die Vinschgaubahn ist ein 64 Kilometer langes Endstück der von Bozen kommenden Nebenstrecke, die dort auf die Brennerbahn Innsbruck – Verona trifft. Sie ist seit 1999 im Besitz des Landes Südtirol, wurde nach umfangreichen Wiederaufbauarbeiten im Jahr 2005 neu eröffnet. Die Bahn fährt zu Stoßzeiten und in der touristischen Saison an der Kapazitätsgrenze, weswegen schnell – also vor 10 Jahren – die Elektrifizierung als Lösungsweg erkannt wurde (längere Garnituren trotz 29 ‰ maximaler Neigung möglich). Als Vorarbeiten wurden in den vergangenen Jahren Tunnelprofile aufgeweitet und Oberleitungsmasten gesetzt. Etwas erstaunlich ist die Wahl der Bestromung von 25 kV/50 Hz, da ab Meran talwärts die in Italien durchaus üblichen 3 kV Gleichstrom anliegen.

Da die Endstation Mals nahe des Dreiländerecks Italien-Österreich-Schweiz liegt, träumt man von einer Verlängerung in ebendiese Länder: Verbindung in die Schweiz zur meterspurigen Rhätischen Bahn und die nie verwirklichte Reschenbahn nach Landeck in Österreich mit Anschluss zur Arlbergbahn.