Verkehrsbetriebe
Russland: Erster durchgehender Güterzug auf Pazifikbahn29.11.2024
Der erste Zug hat die gesamte Länge von 531 km der kürzlich fertiggestellten Pazifikbahn von der Kokskohlelagerstätte Elga bis zu einem im Bau befindlichen Hafen am Kap Manorsky am Ochotskischen Meer zurückgelegt.
Der Zug, der am 30. und 31. Oktober verkehrte, bestand aus 20 Kohlewagen und zwei Begleitwagen, die von einer Diesellok TEM14 gezogen wurden.
Der reguläre Güterverkehr auf der eingleisigen Privatbahn der ELSI-Gruppe wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 mit 18 Kohlezügen pro Strecke und Tag und einer Gesamtkapazität von 50 Mio. Tonnen/Jahr aufgenommen. Die Koksreserven der Lagerstätte werden auf 2,2 Mrd. Tonnen geschätzt.
Sinara liefert Rangierlokomotiven des Typs TEM14 und dreiteilige 3TE28 mit 8.550 kW als Streckenlokomotiven. Insgesamt wurde eine Flotte von 15 Lokomotiven und 1.200 Waggons bestellt.
Die Bahnstrecke verbindet den fertigzustellenden Pazifikhafen mit dem westlich gelegenen Ulak, das bei Kilometer 2.677 der Baikal-Amur-Magistrale (BAM) liegt. Somit kann die Kohle entweder per Frachtschiff – wenn das Meer eisfrei ist – oder im Güterverkehr nach China transportiert werden. Allerdings stehen die BAM sowie die Transsib seit Langem am Rand der Überlastung.
Seit mehr als 20 Jahren wurde der Bau dieser Strecke in Angriff genommen, scheiterte aber regelmäßig an Finanzierungsproblemen. Zuletzt biss sich das russische Bergbauunternehmen Mechel die Zähne aus, nachdem es Milliarden an Dollar investiert hatte. Die Russischen Eisenbahnen (RZD) haben genügend eigene Baustellen und kein Geld, stimmten daher der Privatisierung zu.