Verkehrsbetriebe
NRW: Bahnstrecke zum Steinbruch Meinerzhagen wird dauerhaft stillgelegt25.10.2024
Der Steinbruch im Listertal bei Meinerzhagen ist der einzige in NRW, in dem Gleisschotter produziert wird. Doch ausgerechnet die Bahnstrecke dorthin soll jetzt dauerhaft stillgelegt werden. Im verkehrsgeplagten Märkischen Kreis sind dann noch mehr Lkw unterwegs.
Bis zur Flutkatastrophe 2021 lieferte der Steinbruch im Listertal fast sein komplettes Material per Güterzug an seine Kunden. Die durch das Wasser beschädigte Strecke sollte Ende 2022 wieder betriebsbereit sein. Doch immer wieder kam es zu Verzögerungen.
Aber dass die Strecke wieder instandgesetzt wird, stand für die Basalt AG, die den Steinbruch im Listertal betreibt, bisher nie in Frage. „Wir haben im Oktober 2022 unsere Lok, die die Güterwaggons rangiert, der vorgeschriebenen Revision unterzogen. Das hat rund 100.000 Euro gekostet“, sagt Norbert Ivenz-Gaul, technischer Leiter bei der Basalt AG. Von der geplanten endgültigen Stilllegung hat das Unternehmen aus der Presse erfahren.
In normalen Jahren werden rund 50.000 Tonnen Grauwacke im Listertal abgebaut, das entspricht gut 2.000 Lkw-Ladungen. In guten Jahren sind es aber auch schon mal doppelt so viele. Der Schotter wird seit 2021 über die Straßen des Märkischen Kreises bis ins Ruhrgebiet oder ins Rheinland transportiert.
„Wir versuchen die Bahn davon zu überzeugen, die Strecke zu sanieren“, sind sich Gordan Dudas, verkehrspolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion, und die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer einig. Doch die Bahn verweist darauf, dass auf der Strecke ein Tunnel sofort und mehrere Brücken in den nächsten Jahren saniert werden müssen. Das koste einen dreistelligen Millionenbetrag, der angesichts von zwei bis drei Güterzügen pro Woche nicht wirtschaftlich sei.
Der 400 Meter lange Schwarzenberg-Tunnel kurz hinter dem Bahnhof Meinerzhagen müsste saniert werden, da er bahnintern gerade noch die Note 3,0 erhält. In naher Zukunft dann noch sieben Brücken, darunter die denkmalgeschützte Fischbauchbrücke. Hierfür hatte die Bahn erst dieses Jahr Gutachterleistungen ausgeschrieben sowie Voessing mit dem BIM-Management beauftragt.
Jetzt fehlt es an den finanziellen Mitteln. Passend dazu läuft der 20 Jahre alte Nutzungsvertrag mit der Basalt AG aus. Die Strecke wird seit 1955 nur noch vom erwähnten Güterverkehr und für gelegentliche historische Ausfahrten benutzt.