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17.05.2025
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Verkehrsbetriebe

Turkmenistan/Afghanistan: Bahnverbindung soll ausgebaut werden
25.10.2024

 


Die Arbeiten zur Modernisierung des Güterterminals Towraghondi an der Grenze zu Turkmenistan und zur Verlängerung der Eisenbahnverbindung in russischer Breitspur nach Sanabar in der Provinz Herat wurden eingeleitet.


Bereits im September fand eine Feierlichkeit statt, um die Arbeiten an dem 40 Mio. US-Dollar teuren Erweiterungsprojekt zu starten, nachdem eine afghanische Delegation bilaterale Abkommen mit Turkmenistan unterzeichnet hatte, welches die Projekte leiten wird.

Die erste Phase umfasst den Bau neuer Lagerhäuser, Abstellgleise sowie Be- und Entladeeinrichtungen am Terminal von Towraghondi, das in den 1980er Jahren anlässlich des Afghanistankrieges von den Sowjets auf der anderen Seite der Grenze vom südlichsten Punkt der UdSSR aus gebaut wurde.

In der zweiten Phase soll die Eisenbahn um 22 km nach Sanabar verlängert werden.

Das afghanische Ministerium für öffentliche Arbeiten erklärte, die Eisenbahn werde nach internationalen Standards gebaut und den Bedürfnissen der Logistik angepasst. Längerfristiges Ziel ist es, die Strecke um 90 Kilometer zum Anschluss Robat Paryan (weiter zur Stadt Herat) zu verlängern und den Handel zwischen Zentralasien und Pakistan als Teil des Lapislazuli-Korridors von Afghanistan in den Kaukasus und weiter in die Türkei zu erleichtern.

Unabhängig davon wurden die Arbeiten zur Verlängerung der Normalspurstrecke vom Iran nach Herat wieder aufgenommen – es fehlen von Robat Paryan noch 43 Kilometer bis dahin. Ab Robat wird es vielleicht ein Dreischienengleis geben, in Herat einen Spurwechselbahnhof. Im Iran gibt es einen Anschluss an die Nord-Süd-Bahn, die von Turkmenistan bis an den Persischen Golf führt.

Afghanistan hat etwas mehr als 200 Kilometer Bahnstrecken zu bieten, die allesamt aus dem benachbarten Ausland kommen und nicht verbunden sind. Da der Emir im 19. Jahrhundert strikt gegen die Eisenbahn war, weil er sie für ein Einfallstor des Kolonialismus hielt, hatte das Land bis zum Krieg keine; erst die Russen erkannten die logistischen Schwierigkeiten und bauten an zwei Stellen kurze Stichstrecken.

Sofern die ambitionierten Pläne der Afghanen, etwa 5.000 Kilometer Bahnstrecken bauen zu wollen, realisiert werden, kommt es zu einer herausfordernden Situation – das Land ist von drei Spurweiten umgeben: russische und indische Breitspur sowie Normalspur.